DLRG fordert mehr Schwimmbäder

Am 5.6. erschien im Weser-Kurier ein Artikel über die Arbeit der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG). Aus Sicht der DLRG braucht Deutschland mehr Schwimmbäder. „Annähernd 25 Prozent aller Grundschulen können keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht“, so Haag. Erfreulich sei, dass sich inzwischen immer mehr Bürgerinnen und Bürger dafür einsetzen, dass Bäder erhalten bleiben. Auch die Politik habe die Wichtigkeit erkannt. Die DLRG hoffe, dass umgesteuert werde – auch wenn die Corona-Krise die finanziellen Herausforderungen verschärfe.

Sportssenatorin Stahmann begrüßt zusätzlichen Investionsmittel für den Sport, die vor allem dem Ausbau von Schwimmbädern dienen sollen

Auszug aus einer Pressemitteilung der Sportsenatorin vom 5. Juni 2020

„Die für den Sport vorgesehenen Investitionsmittel begrüßte sie aber im Grundsatz. Im Gespräch sei dabei nach ersten Berichten offenbar vor allem der Ausbau von Schwimmbädern. „Die Bäder sind ein oftmals unterschätzter Teil öffentlicher Daseinsvorsorge“, sagte sie. Bundesweit gibt es in diesem Bereich einen erheblichen Nachholbedarf an Investitionen. Vielerorts seien Bäder aus Kostengründen schon geschlossen worden, so die SMK-Vorsitzende. „Dabei sind attraktive Bäder mit bezahlbaren Eintrittspreisen von herausragender Bedeutung für den organisierten und nicht organisierten Sport, für Freizeit und Bewegung.“ Investitionsmittel seien hier „sehr, sehr gut angelegtes Geld“.“ Sehen wir als BI Pro Unibad auch so – warum dann eine Schließung des bewährten und beliebten Unibades? Seitens des Bundes sind jedenfalls Mittel für eine Sanierung zu erwarten – Geld für den Erhalt wäre da!

Bürgerschaft fordert in Aktionsplan Sport Wiedereinführung von Sportpädagogik-Studium und Fortführung des Konzepts für mehr sichere Schwimmer

12. – 14.5. Bremische Bürgerschaft: Tagesordnung Hier wurde über den von den Regierungsfraktionen eingebrachten Aktionsplan für die Zukunft des Sports im Land Bremen abgestimmt: Darin werden die Erarbeitung eines Konzepts zur Förderung des Breiten- und Leistungssports durch den Senat innerhalb von 6 Monaten, u. a. die konsequente Fortführung des beschlossenen Konzeptes „Für mehr sichere Schwimmerinnen und Schwimmer in Bremen“ und die Wiedereinführung des Sportpädagogik-Studiengangs an der Universität Bremen gefordert.

Bildungsdeputation am 6. Mai: Bericht zu Konzept „Für mehr sichere Schwimmerinnen und Schwimmer im Lande Bremen“.

Darin heißt es wörtlich: „Nach einjähriger Laufzeit hat das Schulamt Bremerhaven dem dortigen Ausschuss für Schule und Kultur im September 2019 berichtet. Im Ergebnis wird aufgezeigt, dass das „Bremerhavener Modell“ den Schwimmeranteil auf über 90% gesteigert hat. Der Fortführung in der neu organisierten Form ist entsprechend zugestimmt worden. Für die Stadtgemeinde Bremen muss festgestellt werden, dass eine flächendeckende 1-zu-1-Übertragung des „Bremerhavener Modells“ nicht möglich ist. Weder die durch Fachkräftemangel bestehende enge Personalsituation der Bremer Bäder GmbH noch die Wasserflächenversorgung in den Bädern lassen derzeit einen gesamtstädtischen 60-minütigen Intensiv-Schwimmunterricht über 3 Wochen mit 3+1 Schwimmmeister*innen pro Klassenverband zu.“ Auch sonst ist der Bericht in vielen Teilen ein Dokument der Untätigkeit der Bremer Regierung bezüglich der fehlenden Schwimmfähigkeit vieler Kinder …

Badesaison in Bremen verschoben – Start weiter unklar

Der Weser-Kurier berichtet in seiner Ausgabe vom 2. Mai, dass die Badesaison in Bremen wg. Corona verschoben wird. Die Sprecherin der Sportdeputation, Birgit Bergmann (FDP) hofft, dass die Freibäder in den Sommerferien geöffnet sind. Bisher gibt es keine Hinweise auf eine Übertragung des Coronavirus auf dem Wasserweg, Chlor tötet den Virus ab.

CDU stellt detaillierte Anfrage zu Schwimmflächen für die nächste Bürgerschaftssitzung am 12.5. und fordert neues Bäderkonzept

Für die nächste Sitzung der Bremischen Bürgerschaft am 12. Mai hat die CDU in einer Kleinen Anfrage detaillierte Fragen zur Verfügbarkeit, personellen Ausstattung und Auslastung der öffentlichen Schwimmflächen gestellt und fragt am Ende: “ Inwieweit ist ein neues Bäderkonzept in Planung, welches sich an den veränderten Gege-benheiten orientiert und u. a. auch den etwaigen zusätzlichen Bedarf an Schwimmflächen ermittelt?“ Auf die Antworten sind wir gespannt!

Horner Beirat fordert zügige Übersicht über Hallenkapazitäten in Horn und Vorab-Einsicht in Machbarkeitsstudie – BI-Mitglied Eberhard Dengler weist auf Nicht-Beteiligung von Schulen und Vereinen bei Erstellung der Studie hin.

Der Weser-Kurier berichtete am 26. März über einen Vorstoß der Grünen im Horner Beirat, zügig Einsicht in die geplante Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Uni-Sportstätten zu erhalten, der von den anderen Parteien im Beirat geteilt wird:

BI-Mitglied Eberhard Dengler informierte daraufhin die Beiratsmitglieder über die Antwort, die er seitens der Wissenschaftsbehörde zur Machbarkeitsstudie erhalten hat, vgl. Beitrag vom 9. März:

„Sehr geehrte Beiratsmitglieder,

Es war erfreulich zu lesen, dass sich alle Fraktionen im Beirat weitest gehend einig sind, dass der Schul-, Hochschul- und Vereinssport uneingeschränkt gewährleistet sein müsse. Konsens besteht offensichtlich auch darin, dass der Sportstudiengang zügig an der Universität wieder eingeführt werden soll. Die Fraktion der Grünen drängt außerdem darauf, die bisherigen Ergebnisse der in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie kurzfristig offenzulegen.

Die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie wurde bereits im Februar in der Sportdeputation diskutiert. Frau Quante-Brandt betonte, die Interessen von Vereinen und der Universität müssten innerhalb der Planungskommission gleichberechtigt beachtet, nicht gegeneinander abgewogen werden. Die Fragen der Opposition sind im Wesentlichen in Arbeit, und wenn etwas in Bearbeitung ist, dann sollte man die Menschen auch erstmal arbeiten lassen.

Auf Grund der schlechten Erfahrungen mit ‚unseren‘ Politikern hinsichtlich qualifizierter Sachentscheidungen, wie eben das gescheiterte Bäderkonzept, habe ich mit Hinweis auf das Informationsfreiheitsgesetz, einen Nachfragekatalog an Frau Quante-Brandt geschickt.
Meine Fragen und die Antworten aus dem Haus der Senatorin habe ich am Ende angefügt.

Mein Fazit:

Auftraggeber der Machbarkeitsstudie ist die Universität Bremen und aus dem Wortlaut des Auftrages geht hervor, dass es in der Machbarkeitsstudie ausschließlich um die Interessen der Universität geht. Auftragnehmer ist das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V., das sicherlich die Bedarfe der Universität formulieren kann. Wie die Bedarfe der Sport- und Wasserflächen von Schulen, Vereine und weiteren Sportträger unterzubringen sind, ist nicht Gegenstand des Auftrages.

Selbst in der Planungskommission sitzen keine Vertreter der Vereine, der Hochschulsport e.V. ist nicht beteiligt, die Schulen sind nicht eingebunden.

In der Planungskommission beansprucht die Senatorin für Sport, Frau Stahmann die Interessen der Vereine zu vertreten und wird ggf. in geeigneter Weise den Landessportbund (LSB) einbeziehen.

Diese Handlungsweise von Frau Stahmann (GRÜNE) ist mehr als zynisch.

Die zynische Vorgehensweise dokumentiert sich entsprechend auch im Sporthaushalt. Die Antwort hat der LSB-Präsident Andreas Vroom gegeben, der Haushaltsentwurf ist eine Unverschämtheit für den Stellenwert des Sports (WK 25.03.2020).

Die Aussage von Frau Quante-Brandt die Interessen von Vereinen und der Universität müssten innerhalb der Planungskommission gleichberechtigt beachtet, nicht gegeneinander abgewogen werden, wird zur Worthülse.

Sehr geehrte Beiratsmitglieder, welchen Wert hat denn diese von der Universität Bremen beauftragte Machbarkeitsstudie für den Schul- und Vereinssport?
Wer zahlt, bestellt auch die Musik? Mitnichten!
Der Bundesstützpunkt für Rhythmische Sportgymnastik in der Badgasteiner Straße ist nicht Eigentum der Universität Bremen, sondern gehört in die Hände der vor Ort und umzu aktiven Sportlerinnen, federführend in die Hände des Landessportbundes.

Landesportbund verärgert über neuen Sporthaushalt – Zwei Drittel des Etats gehen für verfehltes Bäderkonzept drauf!

Im Sportteil des Weser-Kurier erschien am 25. März der Artikel „Streit um den neuen Sporthaushalt„. Darin äußert sich der Landessportbund (LSB-)Präsident Andreas Vroom: „Der Haushaltsentwurf ist eine Universchämtheit für den Stellenwert des Sports„.

Kritisch dazu äußert sich auch WK-Redakteur Mathias Sonnenberg in einem Kommentar. Am 28. März veröffentlichte der Weser-Kurier vier Leserbriefe dazu, darunter auch einen von Raymond Krieger im Namen der BI Pro Unibad:

Zwei weitere Leserbriefe, die sich in diesem Zusammenhang kritisch zum Bremer Bäderkonzept äußerten, wurden im Weser-Kurier am 30. März veröffentlicht:

Vertragsverlängerung für Geschäftsführerin der Bremer Bäder geplant – trotz fragwürdigem Führungsstil und gescheitertem Bäderkonzept

Der Weser-Kurier berichtete am 16. März unter der Überschrift: „Neues Ticket für die Bäder-Chefin. Trotz Kritik aus Belegschaft und Schwimmsport steht Martina Baden vor einer Vertragsverlängerung“ kritisch über den Führungsstil der Geschäftsführerin der Bremer Bäder Martina Baden – so hat unter ihrer Führung laut Personalvertretung ca. ein Drittel des Personals die Bremer Bäder verlassen, was auch auf den von Misstrauen gegenüber ihrem Personal geprägten Führungsstil zurückgeführt wird. Auch die Vereine beklagen sich über die Zuteilung unattraktiver Trainingszeiten. Nicht in dem Artikel erwähnt wird, dass auch viele Badegäste sich über nicht nachvollziehbare, unflexible Öffnungszeiten der Hallen- und Freibäder schon länger ärgern. Trotz vieler Managementfehler und dem gescheiterten Bäderkonzept weiß Frau Baden den Leiter des Aufsichtsrates, Sozialstaatsrat Jan Fries, fest hinter sich und kann mit einer Verlängerung ihres Ende März auslaufenden Vertrages rechnen. Die BI Pro Unibad hat ihre Unterstützer dazu aufgefordert, in Leserbriefen kritisch dazu Stellung zu beziehen.

Hier einige Reaktionen auf den WK-Artikel:

Am 20. März veröffentlichte der Weser-Kurier vier Leserbriefe zu obigem Artikel:

Der sportpolitische Sprecher der CDU, Marco Lübke, äußert sich in Reaktion auf den Artikel besorgt über das Betriebsklima bei den Bremer Bädern und weist auf die Unzufriedenheit der Vereine mit der Geschäftsführung von Frau Baden hin.

Auf Facebook wurde ein Beitrag unter dem Namen Krea Tiefwasser KS veröffentlicht:

Ohne jeden weiteren Kommentar, so kann ich das nicht stehen lassen. Klar, wir haben derzeit ein anderes Thema, welches uns bewegt: die Pandemie mit dem Corona-Virus. Welch Glück für Frau Baden und für das Gremium Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Herrn Fries, so geht das Thema Vertragsverlängerung unter… Die Kritikpunkte an Frau Baden sind deutlich, aber die Zahlen stimmig. Ist dies wirklich so? Inwieweit ist eine enorme Abwanderung des Personals nicht aussagekräftig genug für den fragwürdigen Führungsstil? Die in dem WK-Artikel dargestellte Situation entspricht der Wahrheit. Sind heutzutage denn neben der fachlichen Kompetenz nicht die sogenannten Soft Skills, wie kommunikative Stärke, Teamfähigkeit, emotionale und soziale Kompetenz, geistige Beweglichkeit, Konfliktfähigkeit, etc. pp. unerlässlich bei der Ausübung von Führungsverantwortung? Welche Zahlen meint denn Herr Fries, die bei der städtischen Tochter stimmen? Die Verschleppung von Investionsstaus führen den Besuchern täglich vor Augen , wie es wirklich um die Bremer Bäder steht. Vom Piaskowskibad über Huchting, Westbad, Unibad bis zum jüngsten Bad der Bremer-Bäder-Familie Vitalbad alles nach der Ära Heise und Schumaier abgewirtschaftet. Bäderkonzept? Lächerlich, nur Gerede, nur Kosten, ohne das etwas Sinnvolles in die Praxis umgesetzt wurde. Wenn Herr Fries sich einmal selbst als Badegast ein Bild machen würde, dann würde er die Realität erleben: schmuddelige, defekte, teilweise reparaturbedingt gesperrte Bereiche, dazu frustrierte, aber dennoch freundliche Mitarbeiter, die das traurige Bremer-Bäder-Bild ein wenig erhellen. Und na klar stimmen Zahlen, wenn man rhetorisch mit allen Wassern gewaschen ist und einem Aufsichtsrat erklären kann, die Auslastung ist bei über 100%. Weil man renovierungsbedürftige Becken sperrt und den Schulbetrieb so quantitativ zusammenlegt, daß eine qualitative pädagogische Schwimmausbildung gar nicht möglich ist. Die Abwanderung von legendären Schwimmsportveranstaltungen ins niedersächsische Umland, der in Kauf genommene Verzicht auf offizielle Meisterschaften im Schwimmsport auf überregionaler Ebene, die Gängelung der Vereine statt eines Schulterschlusses, um gemeinsam die Infrastruktur des Stadtstaates zu stärken. Ein Aufsichtsrat ist meines Wissens ein Kontrollgremium, aber reicht es wirklich aus, nur Jahresabschlüsse und Bilanzen zu prüfen? Ist nicht gerade bei kommunalen Gesellschaften auch ein Blick hinter die Kulissen existenziell für das Gemeinwohl der Bürgerinnen und Bürger der Weserstadt? Ich habe fertig, nun wieder Corona…