BI Pro Unibad kritisiert Machbarkeitsstudie für (Wieder-)Einführung Sportpädagogik-Studiengang – Abriss der Sportstätten ist angeblich günstiger, führt aber zu massiven Verlust an Sportflächen!

BI-Mitglied Claudia Gebler vergleicht in ihrem am 10. März im Weser-Kurier veröffentlichten, leider gekürzten Leserbrief die Argumente für den Abriss des Unibades mit denen für den Abriss der Uni-Sportstätten – eine Kostenersparnis wird erneut nur vorgegaukelt, erweist sich bei genauerer Prüfung aber nicht stichhaltig. Hier der Leserbrief in vollem Umfang:

„Tendenz geht zu Neubau“

Wie sich die Bilder gleichen : In Horn entsteht eine Schwimmhalle, die wesentlich kostengünstiger im Vergleich zur Sanierung des Unibades sein sollte. Der Neubau wird aber letztendlich 3x so teuer werden und nicht annähernd Ersatz für die Wasserfläche an der Uni  bieten:  keine Trainingsmöglichkeiten mehr für Taucher, Wasserballer, Unterwasserrugby, Springer und Kanuten, nationale und internationale Schwimmwettbewerbe können nicht mehr durchgeführt werden. Das neue Kursbecken bleibt ausschließlich der Vermarktung durch die Gesellschaft für Öffentliche Bäder vorbehalten.

Jetzt also das gleiche Spiel mit den Unisportstätten. Abriß von Unihalle, Unibad und Unisportturm, neu bauen soll um 12 Mio Euro günstiger sein als eine Sanierung der bestehenden Einrichtungen! Wobei einfach mal die Berechnung der Neubauten von 3800 Quadratmetern mit den Sanierungskosten von 12500 qm verglichen werden. Das heißt wieder weniger Ergebnis für viel viel mehr Geld. Die Universität argumentiert, der zukünftige Sportstudiengang benötige nurmehr weniger an Flächen. Das kann die Uniiversität so nicht entscheiden, in den Gründungsakten der Universität wird der Sport an der Hochschule als Bindeglied zwischen Uni und Stadt festgelegt, genutzt von Schulen und Vereinen und vor allem von der Öffentlichkeit. Wegfallende Flächen können nicht anderweitg genutzt werden ohne Ersatz zu schaffen, das verlangt das Bremische Sportstättenförderungsgesetz. Was leider auch immer außen vor bleibt, ist die Berücksichtigung der baukulturellen Bedeutung des preisgekrönten Sportensembles, ebenso wie die Einberechnung der Energiebilanz von Abriss und Neubau, was einer designierten „Klimauniversität“ gut anstehen würde.

Haben die politisch Verantwortlichen nichts aus den Fehlern gelernt und verschleudern weiterhin unsere Steuergelder?

BI Pro Unibad bittet Unterstützer um Ideen bei Public Private Partnership zur Erhaltung des Unibades

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Unibades/Horner Bades,

unser letzter Kontakt liegt schon über ein Jahr zurück. Wir möchten uns in Erinnerung rufen und Sie wissen lassen, dass wir, die BI Pro Unibad, immer noch aktiv sind, obwohl Sie wenig von uns mitbekommen.

Es gibt aktuell zwei Gründe, warum wir uns an Sie wenden:

1. Rettung des Unibades mittels Public Private Partnership

2. Kurzbericht über unsere derzeit laufenden Aktivitäten

Solange das Unibad noch steht, werden wir es nicht aufgeben. Die Wasserflächen in Bremen werden auch nach Inbetriebnahme des neuen Bades nicht ausreichen, selbst dann nicht, wenn das Westbad neu gebaut ist (vom Übergang ganz zu schweigen).  Klar ist, dass eine Sanierung des Unibades jetzt richtig teuer wird und das Land kein Geld hat.

Angesichts dieser Sachlage bleibt nur die private Initiative. Die Kanzlerin der Universität hat uns versichert, dass sie das Grundstück für ein Projekt auf der Grundlage einer Public Private Partnership zur Verfügung stellen würde. Es müsste also ein Investor den Wert und den künftigen Nutzen des Bades erkennen und nach genauer Prüfung eine Sanierung und zweckmäßige Neuorganisation vornehmen. Das bedeutet den Einsatz hoher Geldmittel aus privaten und öffentlichen Quellen sowie ein Konzept für den dauerhaften Unterhalt. Die Frage ist, ob es sich lohnen würde. Wir sind Laien, meinen aber, dass Geld für etwas so Nützliches und Schönes wie das Unibad gut angelegt wäre. Die Unzufriedenheit mit der Bäderpolitik der Regierung und der Betreibergesellschaft ‚Bremer Bäder‘ ist in Schulen, Öffentlichkeit, insbesondere aber den Vereinen groß, zumal sich jetzt schon deutlich zeigt, dass die Wasserfläche des neuen Bades für den Bedarf nicht ausreichen wird. Und so haben wir aus verschiedenen Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass eine solche Lösung hochwillkommen wäre.

Hier sind Sie gefragt! Vielleicht haben Sie Ideen, Erfahrungen oder Verbindung zu möglichen Investoren. Wenn Sie uns weiterhelfen können, freuen wir uns über eine entsprechende Information.

Kurzbericht über unsere derzeit laufenden Aktivitäten:

  • Wir verfolgen die Sitzungen (online) des Beirates Horn bzw. der Bürgerschaft und der Ausschüsse, bei denen es um das Unibad bzw. die Sportstätten auf dem Universitätsgelände geht
  • Zweiter Gesprächstermin mit Mustafa Güngör (SPDFraktionsvorsitzender in der Bremischen Bürgerschaft) Ende Februar 2022. Es geht hauptsächlich um das neue Gutachten zum Unibad und die Machbarkeitsuntersuchung zum Mittelbedarf für die Sanierung der Unisportstätten, die Erneuerung der Hydraulikstempel im Studiobad, die Abhaltung eines Runden Tisches aller Nutzer des Unibades und der Sportstätten an der Universität, kreative Finanzierungskonzepte wie z.B. Public Private Partnership.
  • Anfrage bei den Bürgerschaftsabgeordneten Tuncel, Fecker, Bergmann für Gesprächstermine zu den Themen wie bei Güngör genannt
  • Kontaktaufnahme mit den Vereinen 1860 Bremen und Eiche Horn
  • Überprüfung der Machbarkeitsuntersuchung zur Ermittlung des Mittelbedarfs für die Sanierung der Sportstätten an der Universität Bremen, Planungsstand Studiengang Sport durch den Architekten und BI-Mitglied Eberhard Dengler (Näheres siehe Eintrag unten vom 5.12.2021)
  • 13 Bürgerinitiativen (darunter die BI Pro Unibad) aus den verschiedenen Stadtteilen haben sich im Spätherbst des Jahres 2021 zusammengeschlossen, um in einen regelmäßigen Austausch ihrer Erfahrungen zu kommen. Die Themen stammen aus den Aktivitäten der BI`s (Umgang mit dem Stadtgrün, der Wohnqualität, der Gesundheit dem Verkehr und die Planung der Stadtentwicklung). Siehe hierzu Eintrag unten vom 12.11.2021.

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und freuen uns, wenn Sie uns insbesondere zu Punkt 1 weiterhelfen können.

Was können Sie tun?

Wer die BI Pro Unibad unterstützen will, meldet sich über unser Kontaktformular. Wir planen weitere Protestaktionen, über die wir unsere Unterstützer*innen per E-mail informieren werden.

Wir appellieren an Sie alle, insbesondere diejenigen, die in Schwimmvereinen aktiv sind, das Thema Unibadsanierung erneut aufzugreifen. Wir haben noch die Hoffnung, das Unibad zu retten.

Schreiben Sie kritische Leserbriefe an die Medien und kritische Kommentare in den Sozialen Medien, Internetseiten der Medien etc.

Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und Ihre Ideen aufzugreifen.

Bremer Bäder lassen Forderung des Horner Beirats nach Belegungsplan für das Unibad unbeantwortet

Obwohl der Horner Beirat wiederholt die Öffnung des Unibades für die Allgemeinheit gefordert hat, verweigern dies die Bremer Bäder mit Hinweis auf die Auslastung durch Schwimmkurse für Kinder, Schulen und Vereine. Einen Belegungsplan, um dies nachzuweisen, legen die Bremer Bäder allerdings nicht vor. Die BI Pro Unibad fragt hier beim Horner Beirat immer wieder nach. Auszüge aus den Protokollen des Horner Beirats hierzu:

Auszug aus dem Protokoll der Sitzung vom

20.1.22:

Zu TOP 7: Verschiedenes
Herr Behrendt findet, dass die Antwort der Bremer Bäder vom 06.01.2022 auf den Beschluss des Beirates vom 07.10.2021 sehr unbefriedigend ausgefallen ist. Der geforderte Belegungsplan wurde nicht vorgelegt. Er bittet das Ortsamt in dieser Sache weiter nachzuhaken, bis die geforderten Informationen vorgelegt werden. (…)
Frau Köstner erklärt, dass die CDU-Fraktion bereits eine Reaktion zu der Antwort der Bremer Bäder formuliert hat, die sie auch schon weitergeleitet hat. (…)
Frau Gebler von der Bürgerinitiative Pro Unibad meint, dass sie ebenfalls die Antwort der Bremer Bäder nicht befriedigend findet. Nun steht auch noch das Studiobad des Unibades vor dem aus. Sie bittet Frau Köstner in dieser Sache am Ball zu bleiben. Herr Gülke meint dazu, dass dies auch das Interesse der CDU-Fraktion ist.

17.2.22:

„Eine Bürgerin erkundigt sich, ob es eine neue Antwort von den Bremer Bädern auf den Beschluss des Beirates vom 07.10.2021 gibt und der geforderte Belegungsplan vorleget wurde. Frau Köstner antwortet, dass vom Ortsamt nachgehakt wurde, bislang aber nur eine Zwischennachricht eingegangen ist, entsprechend der die Stellungnahme intern in den Gremien abgestimmt wird.“

Machbarkeitsstudie zur Einführung des Sportstudiengangs erklärt Neubau der Sportstätten für günstiger – BI Pro Unibad widerspricht.

Dem Wissenschaftsausschuss der Bremischen Bürgerschaft wurde zur Sitzung vom 16.11.2021 eine Machbarkeitsstudie zu den baulichen Voraussetzungen einer Wiedereinfürung des Lehramtsstudiengangssport vorgelegt. Die Studie skizziert im Fazit zwei Varianten:

Variante 1: Für die Instandsetzungsvariante wurde ein Kostenvolumen von ca. 39,65 Mio. Euro ermittelt.

Variante 2: Für die Neubauvariante wurde ein Kostenvolumen von ca. 27,64 Mio. Euro ermittelt.

Dies legt eine Entscheidung für den Abriss der bestehenden Sportanlagen inklusive Unibad und Neubau der Sportstätten nahe. Architekt und BI-Mitglied Eberhard Dengler hat die Kosten bezogen auf die nutzbare Fläche umgerechnet und kommt in seiner Stellungnahme zum gegenteiligen Ergebnis: „Anders ausgedrückt, sind das 128 % Mehrkosten / m² bei der Neubauvariante. Einhergehend mit der Vernichtung von 130.537 m³ Indoorsportraum.“ Ferner wird in der Stellungnahme auf die deutliche schlechtere CO2-Bilanz eines Neubaus und die hohe baukulturelle Bedeutung der Uni-Sportstätten hingewiesen.

Bremer Bäder verweigern Öffnung des Unibades für die Öffentlichkeit

Am 7. Oktober 2021 forderte der Horner Beirat einstimmig, das Unibad nach den Herbstferien für die Öffentlichkeit wieder zu öffnen. BI Pro Unibad hakte hierzu beim Ortsamt nach. Hierzu hieß es vom Ortsamt: „telefonisch haben wir seitens der Bremer Bäder erfahren, dass das Unibad pandemiebedingt noch nicht für die Öffentlichkeit geöffnet wird, sondern nur den Schulen, Vereinen und Schwimmkursen zur Verfügung steht. Für die Bevölkerung stehen in Bremen vier andere Hallenbäder zur Verfügung.“ Das heißt, den Bewohnern der angrenzenden Stadtteile bleibt nur der zeitaufwändige, oft stressige Weg in andere Stadtteile, was für viele zeitlich nicht möglich ist. Hatte die SPD bei ihrer Klausur nicht die Vision einer 10-min-Stadt entwickelt, wo alle wichtigen Einrichtungen in 10 min erreichbar sein sollen? Möchte die grüne Verkehrsenatorin nicht klimaschädlichen Verkehr vermeiden? Und was kann die Pandemie dafür, dass Schulen und Vereine das Unibad nutzen dürfen, aber nicht die breite Bevölkerung, die die Schwimmbäder über Steuergelder mitfinanziert? Die BI Pro Unibad plant, ihre Unterstützer/innen zu öffentlichen Protest hiergegen zu ermuntern.